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Ein pointierter Rückblick auf 50 Jahre CVP/Mitte Arbon

19. Mai 2023 – von Hedy Züger

KK+CSP zur  CVP  – CVP zu  Die Mitte  –  1973-2023

 

Lokale Parteien haben in diesem Land

oft keinen leichten, doch lebenswichtigen Stand.

Sie setzen die ganze Politik in Bewegung

mit viel Köpfchen, Klamauk, Klotz, Einsatz, Erregung.

Vor 50 Jahren schon konnt› man sich entzweien

„katholischerseits“ agierten sogar zwei Parteien:

Katholisch-konservativ und christlich-sozial,

Standpunkt:  je nach Thema andersrum radikal.

Sie sassen bewusst nicht im gleichen schwarzen Boot.

Oft sah sogar der Pfarrer von St. Martin rot.

 

„So geht es bei uns in Arbon auf  Dauer nicht“,

kamen 1973 KK und CSP zur Einsicht.

Der Beschluss galt:  Namenswechsel und Fusion.

Sie sehen, das gab’s alles auch früher doch schon.

Alle boten Hand  –  die CVP war geboren,

anfänglich halt mit etwas Schwarz an den Ohren,

Der Sonntagsgottesdienst war ganz heilige Pflicht,

relativ wenige gingen zur Beichte nicht.

Die CVP mischte clever die Politik auf

entwickelte für Arbon einen langen Schnauf.

 

Wir gedenken der Politiker Kaspar Hug und Gion Sgier,

die beiden Bündner – sie schienen aus Granit schier.

Weitere Parteiführer folgten diesen Spitzen

Edwin Kappeler blieb gar nie passiv sitzen.

Auch Stefan De Lazzer nahm das Steuer in die Hand

als jüngster Präsident zeigte sich Philipp Hofer gewandt.

Später hatten Luzi Schmid und Patrik Hug das Sagen.

Aurelio Petti, Mitte-Präsident, zieht jetzt den Wagen.

Trug Claudio Fortunato dran etwas schwer?

Trudy Aepli, erste Präsidentin, kam clever daher.

 

Ist Politik edel, ehrlich und lupenrein?

Die Diskussion darüber lassen wir sein.

Das Gegenteil kommt in der besten Partei vor –

ist selten zwar, aber rückblickend ein Horr-or.

Da äussert› im Vorstand einst ein männlicher Wicht:

Frauen stellen wir auf, wählen tun wir sie nicht.

Einst lockt› ein Präsident eine Frau auf die Liste

„ist nichts für dich, Kandidatur und Wahlpiste“

kontert daraufhin ein anderer Vorstands-Mann.

Der dann himself problemlos durch die Wahlen kam.

 

Wird die politische Elite konsequent beachten:

Fanatik, Intrigen vermeiden, verachten?

Wir vertrau’n hochprozentig auf neue Leute

mit Stefanie Oertle und Stephanie Renshaw heute.

Auch Nicole  Schumacher und  Jennifer Göldi halten mit Charme

das Mitte-Innenleben aktiv, erfolgreich, warm.

Gut wurden Reto Neuber, Mischa Vonlanthen und Mark Straub gewählt.

Mit ihnen wird unsere Erwartung gestählt.

Nun fehlt nur noch ein neuer Mitte-Präsident.

Mit ihm steht und fällt viel. Ob ihn jemand uns nennt?

 

Vor 50 Jahren war Arbon noch . . .  alte Welt.

Bedeutende Bauwerke wurden bald erstellt.

Es war damals, lang, kein grosser Saal vorhanden.

Dann ist, nützlich, der Seeparksaal entstanden.

Ebenso das Feuerwehrdepot, der Werkhof

nach langem Kräftemessen, scheint heute fast doof.

Das brauchte damals Durchhaltewillen und Kraft,

doch  die Leute der CVP war’n gut im Saft.

Sie brachten sich positiv und nachhaltig ein.

Stänggerer von Beruf wollten gar nie sie sein.

 

Bei Wahlkämpfen ist die Partei oft in Nöten,

bei Wahlen braucht es auch künftig Moneten.

Einst war Jakob Züllig die Anlaufstation

wie er wirkten verdienstvoll etliche Spender schon.

Ihnen widmen wir heute den schönsten Kranz

und laden im Geist sie zum Maientanz

mit unseren jungen Frauen in der Partei…?

Gönner: bitte bleibt uns treu – Amen – so es sei.

Seid auch mit der Kantonalpartei „befründet“,

sie hat drum uns’re Gönnergruppe gegründet.

 

Doch was ist aus andern Parteien geworden?

Einzelne sind irgendwann ausgestorben.

Der Landesring ist einer davon,

für andere hatte der übrig Spott und Hohn.

Sodann liess der Landenberg-Kulturverein

Konzerte und Kunstausstellungen längst mal sein.

Selbst bedeutende Firmen wurden weg gefegt –

Adolph Saurer sich  fast auf Null zubewegt.

Sogar die AFG-Gruppe verlor an Breite –

beschäftigt in neuster Zeit weniger Leute.

 

Seit Napoléon war Municipalité,

Da gab’s für Frasnacht nicht immer Egalité

Diese Ortsgemeinde drängt› auf Fraternité

und bei der Aufhebung auf notre Liberté

Arbon und Frasnacht haben nun längst fusioniert.

Trotz Unkenrufen läuft die Einheit wie geschmiert.

Aus dem Krankenhaus wurde bald (1978) ein Pflegeheim

Stadtammann Josef Staub konnt› den Neubau einweih’n.

Präsident Gallus Hasler verstarb im Amt, war

als Gemeindepräsident von Roggwil bekannt.

Sonnhalden präsidiert jetzt Mitglied Patrik Hug,

der in Arbon stets viel gute Arbeit beitrug.

 

Das Christlich im alten Namen ist gestrichen,

vor einem Jahr schon der neuen Form gewichen.

„Die Mitte“ ist oft das Zünglein an der Waage.

Gut so, wir führen darüber keine Klage.

Dass jetzt noch Kirchenräte suchte die Partei

und wir monatlich beichten geh’n –  …ist längst vorbei,

Doch gradlinig steh’n wir im Leben, auch  heute.

Und christliche Politik, wie haben wir’s damit, Leute?

Der Partei mit dem neuen Namen  „Die Mitte“

wir wünschen  Erfolg und positive Schritte.

 

 

Hedy Züger, Arbon, 13. Mai 2023